Queer-Sensibilität

Queer ist eine Selbstbezeichnung und hat keine klare Definition. Der Begriff queer umfasst Personen, die sich nicht als heterosexuell und/oder mit dem Geschlecht, was ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, identifizieren. Außerdem fällt unter die Selbstbezeichnung auch das Nichtverlangen von sexuellen oder romantischen sowie monogamen Beziehungen. Queer umfasst also sowohl die sexuelle als auch die geschlechtliche Identität sowie die sexuelle Auslebung. Diese Identitäten und Auslebungen sind fließend und können sich daher verändern. Beispiele für Begriffe, die unter die Selbstbezeichnung queer fallen, sind unter vielen anderen trans, non-binär, schwul oder lesbisch. Alternativ oder zusätzlich zu diesen Bezeichnungen wählen viele Personen zur Selbstbeschreibung auch queer.
Personen, die sich als queer bezeichnen, werden häufig stigmatisiert und diskriminiert. Im Arbeitsalltag werden laut einer gemeinsamen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und der Universität Bielefeld 30% der homosexuellen Personen diskriminiert, bei Trans*Personen sind es sogar 40%.

Unsere Praxis befindet sich auf dem Weg zu einem queer-sensiblen Raum. Queer-Sensibilität ist besonders für Menschen, die sich als queer identifizieren von Bedeutung. Aber auch Personen, die sich selbst nicht als queer bezeichnen, aber nicht den gängigen geschlechtsspezifischen Rollenbildern entsprechen, können davon profitieren.
Gemeinsam arbeiten wir sowohl intern als auch im Kontakt mit zu behandelnden Personen an einem offenen, diskriminierungssensiblen Miteinander. Uns motiviert dabei besonders, dass sich einige Personen aus unserem Team als queer identifizieren. Sie sind aktiv daran beteiligt, den Prozess voranzutreiben.
Eines unserer Ziele ist es, das Kollegium durch interne Fortbildungen und individuellen Austausch auf queere Themen zu sensibilisieren. Darüber hinaus bildet sich unser therapeutisches Fachpersonal speziell zu queeren Themen fort. Geplant sind hierbei zunächst Fortbildungen zum Thema „Genderpädagogik in der frühkindlichen Bildung und Erziehung“ sowie Stimmtransition männlich zu weiblich („Fachtherapeut_in LaKru-Stimmtransition“). Des Weiteren bemühen wir uns um sensible Materialien und Sprache.

Wir sind uns bewusst, dass Queer-Sensibilität ein Lernprozess ist, in dem Fehler passieren können. In unserer Praxis haben wir eine offene Feedbackkultur, die sowohl intern als auch für Sie auf der Patient_innenseite gilt. Wir freuen uns jederzeit über Anregungen, Kritik, Wünsche und Ideen. In jedem unserer Fachbereiche befindet sich mindestens eine queere Ansprechperson für Sie.